St. John’s, die Hauptstadt der jungen Atlantikprovinz Neufundland & Labrador, wartet gleich mit zwei Superlativen auf: Sie ist nicht nur die älteste Stadt Nordamerikas, sondern markiert auch den östlichsten Punkt Kanadas. Hier – in einer eigenen Zeitzone – geht die Sonne am frühsten auf!
Die knapp 100.000 Einwohner von St. John’s, von denen die meisten englische oder irische Vorfahren haben, nennen ihre Heimatstadt in ihrem eigenwilligen Akzent auch gerne einfach “The Rock”. Schließlich wurde die Provinzhauptstadt mit dem maritimen Flair an einem felsigen Küstenabschnitt über dem Meer erbaut. Der nahe Golfstrom beschert Neufundland ein für kanadische Verhältnisse gemäßigtes Klima. Auf milde Winter folgen relativ kühle Sommer mit einigen angenehm warmen Tagen. Zum kräftigsten Wind Nordamerikas verstärkt sich die stetige Seebrise am etwas außerhalb von St. John’s gelegenen Cape Spear.
Die engen, steilen Altstadtgassen, die gesäumt sind von pastellfarbenen Schindelhäusern, muten sehr pittoresk an. Hier reihen sich kleine Läden, Restaurants und Cafés aneinander. In der
Waterstreet flaniert man über die älteste Shopping-Meile Nordamerikas. Die größte Pub-Dichte auf beiden Seiten eines historischen Kopfsteinpflasters weist derweil die George Street auf. Für eine
willkommene Stärkung zwischendurch serviert man hier nicht nur Bier, sondern auch regionale Spezialitäten wie Salzkabeljau, Jigg’s Dinner und Moltebeerenkuchen. Wer dem Trubel der quirligen
Innenstadt für einige Stunden entfliehen möchte, versucht sich an einem der drei Flüsse von St. John’s im Fliegenfischen.
Der Aufstieg auf den 160 Meter hohen Signal Hill wird mit einem grandiosen Ausblick über das bunte Häusermeer und den Atlantik belohnt. Insbesondere im Frühjahr lässt sich mit etwas Glück beobachten, wie Eisberge und Wale an Neufundland vorbeiziehen. Weithin sichtbar thront auf dem Signal Hill oberhalb des Hafenviertels der Cabot Tower, das Wahrzeichen von St. John’s. Hier empfing der italienische Wissenschaftler Guglielmo Marconi im Jahre 1901 das erste transatlantische Funksignal. In den Sommermonaten stellt die feierliche Militärparade des königlichen Regiments regelmäßig ein sehenswertes Spektakel dar.
Die alljährliche Festivalsaison in St. John’s läutet Anfang Juli das traditionelle Folk- und Jazzfestival ein. Auf dieses folgt einen Monat später das legendäre George Street Festival, das die kleine von Kneipen und Bars gesäumte Gasse in eine riesige Open-Air-Bühne verwandelt. An fünf Abenden treten dort zahlreiche Bands unterschiedlicher Musikrichtungen auf und animieren das begeisterte Publikum zum Feiern und Tanzen. Das George Street Festival endet immer am Vorabend des Regatta Days, eines offiziellen Feiertags in St. John’s. Mit der Royal St. John’s Regatta richten die Organisatoren die älteste, durchgängige Sportveranstaltung Nordamerikas aus.
Nur wenige Kilometer trennen das quirlige Zentrum von St. John’s von der ursprünglichen, menschenleeren Wildnis Neufundlands. Ob auf der Halbinsel Avalon oder im Gros Morne National Park – bei Wanderungen, Mountainbike- oder Kanutouren stehen die Chancen, typisch kanadische Wildtiere zu sichten, sehr gut: Neben großen Karibuherden sind auf der Atlantikinsel Elche, Biber und Schwarzbären zu Hause. An den Küsten nisten mehr als 200 Seevogelarten, darunter Papageientaucher und Basstölpel.
Die Waterford Valley High School, die Platz für 850 Schüler von Grade 10 bis 12 bietet, wurde erst im September 2015 eröffnet. Das Gebäude erfüllt die Anforderungen von Leadership in Energy and Environmental Design: Zum Beispiel nutzt es Geothermie und ein System zur Reduzierung des Wasserverbrauchs. Exzellente Lernbedingungen finden die Schüler in mehr als 30 Klassenzimmern mit WLAN, vier Wissenschaftslaboren und zwei Musikräumen vor. Es gibt Kunstsäle, Werkstätten, Computer- und Hauswirtschaftsräume. Zusätzlich können die Jugendlichen eine Sporthalle und ein Fitness-Center sowie eine Pausenhalle nutzen. Das Wahlfachangebot umfasst unter anderem Italienisch, Theater und Robotics. Als Advanced Placement Kurse können ambitionierte Schüler Kunstgeschichte, Musik, Englisch, Biologie, Chemie, Physik, Europäische Geschichte und Psychologie belegen. Nach dem Unterricht nutzen die Jugendlichen Clubs wie die Jazz-Band, den Chor oder den Art Club, um ihren Horizont zu erweitern und Freunde zu finden. Die Sportteams der Schule trainieren beispielsweise Basketball, Cheerleading, Eishockey und Volleyball.
Am Prince of Wales Collegiate besuchen etwa 670 Schüler die Klassenstufen 10 bis 12. Das zweistöckige Gebäude beherbergt neben Klassenzimmern Wissenschaftslabore, Musikräume, Werkstätten und Computerräume. Es gibt einen Hauswirtschaftstrakt, ein Fitness-Center, ein Learning Resource Center und eine Cafeteria. Zum Verweilen lädt der große Innenhof ein. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Memorial University of Newfoundland, mit 18.000 Studenten die größte Universität der Maritimes. Ausgewählte Schüler können dort bereits während der High School Kurse auf Universitätsniveau belegen.
Ein breites Interessengebiet deckt die Schule nicht nur mit ihrem umfangreichen Angebot an Wahlfächern wie beispielsweise Russisch, sondern auch mit den Clubs am Nachmittag ab. Zur Auswahl stehen unter anderem der Debattierkurs, Robotics, Drama und verschiedene Musikgruppen. Regelmäßig bringt das Prince of Wales Collegiate professionelle Aufführungen auf die Bühne. Im letzten Schuljahr luden die Schüler zum Musical Grease in das St. John’s Art and Culture Centre.
Sportlich sind Mädchen und Jungen beim Basketball, Fußball, Cheerleading und Eishockey aktiv. Spaß an der Bewegung haben sie außerdem während der Intramurals, beim Rugby und Wrestling oder Track & Field.
Die 1950 von den Presentation Sisters als Mädchenschule gegründete Holy Heart High School liegt im Zentrum von St. John’s. Heute lernen hier 1.000 Schüler beiderlei Geschlechts von Grade 10 bis 12. Die Holy Heart High School ist die einzige Schule in Neufundland, die das International Baccalaureate (IB) Programm anbietet und die einzige Schule in St. John’s, die English as a Second Language in ihrem Portfolio hat. Das Raumangebot umfasst einen Kunstsaal, Sprach- und Wissenschaftslabore. Es gibt Musikzimmer, eine Sporthalle, Hauswirtschafts- und vier Computerräume. Über die Provinz- und Landesgrenzen hinaus ist die Holy Heart High School für ihr exzellentes Musik-Programm bekannt. Der Chor hat schon viele lokale und nationale Wettbewerbe sowie 1996 das Internationale Jugendmusik-Festival in Wien gewonnen. Auch in der Carnegie Hall standen die Sänger bereits auf der Bühne.
Ihr akademisches Programm macht die Schule mit Wahlfächern wie Technologie, Kunst und Design, Hauswirtschaftslehre und Theater noch attraktiver. Mögliche Advanced Placement Kurse sind Chemie, Englisch, Musiktheorie und Psychologie. Die “Highlanders”, wie die Sportteams an der Holy Heart High School heißen, nehmen an regionalen und provinzweiten Wettkämpfen teil – unter anderem in den Disziplinen Fußball, Eishockey, Volleyball und Rugby.
Die 30.000-Einwohner-Stadt Mount Pearl geht nahtlos in die Provinzhauptstadt St. John’s über. Besonders stolz ist sie seit 2014 auf das 34 Millionen Dollar teure “Summit Centre”, das neben einem Schwimmbad und Spinning-Räumen auch Einrichtungen für Aerobic-, Ausdauer- und Gewichtstraining bereithält. Über einen Tunnel ist das Sportzentrum mit der Eishockey-Arena “Glacier” verbunden. Der Aufschwung der heute zweitgrößten Stadt Neufundlands setzte in den 1940er Jahren ein, als die bessere Gesellschaft von St. John’s begann, hier ihre Sommermonate zu genießen.
Die Mount Pearl Senior High School besuchen 900 Schüler von Grade 9 bis 12. Die engagierten Lehrer unterrichten hier in 34 Klassenzimmern, zwei Wissenschaftslaboren und zwei Musikräumen. Des Weiteren beherbergt das Gebäude voll ausgestattete Hauswirtschaftsräume, ein Fitness-Center, und eine Cafeteria. Der Wahlfachbereich umfasst unter anderem Unternehmertum, Hauswirtschaftslehre, Sport und Theater. Es gibt eine Reihe von Wahlprogrammen, darunter French Immersion und Advanced Placement Kurse in Musiktheorie, Psychologie und Physik. Die Sportteams treten beispielsweise in Feld- und Eishockey, Cheerleading, Softball und Volleyball an.
Ihren persönlichen Interessen gehen die Schüler in den verschiedenen Clubs nach. Zur Auswahl stehen Chor, Konzertband, Drama, ein Tutoren-Programm und viele weitere Angebote.
Die O’Donel High liegt sehr zentral in Mount Pearl, umgeben von öffentlichen Einrichtungen und Shoppingmöglichkeiten. Rund 640 Schüler in den Klassen 10 bis 12 verbringen hier ihren Schultag. Es gibt eine Werkstatt, zwei Computerräume, eine Schulküche, ein Fitness-Center sowie eine Cafeteria. Als Ergänzung zum akademischen Programm mit French Immersion bietet die Schule eine Vielzahl an Clubs an. Unter anderem wählen die Schüler aus Rhetorik, Drama und Jazzband. Internationale Anerkennung gebührt dem Robotics-Team und der Chor geht regelmäßig auf Tournee und bringt gelegentlich mit Lunchtime Concerts Schwung in den Schulalltag. Alle zwei Jahre stellt die Schule eine professionelle Musical-Produktion auf die Beine. Im athletischen Bereich gibt es Disziplinen für Individualsport- ler und Teamplayer: Die Bandbreite reicht von Eishockey über Cheerleading, Rugby und Track & Field bis hin zu Softball und Volleyball.